Lebenswelt Villgraten

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Robert Perfler hat sich mit Alois Ortner zusammengetan und die Arbeiten des Malers Ernst Schrom und der Volkskundlerin Maria Lang-ReitstĂ€tter ĂŒber das Villgratental in einem Buch mit dem Titel „Lebenswelt Villgraten“ zusammengefĂŒhrt. Dabei entstand ein knapp 300 Seiten und 250 Bilder umfassendes Werk, das eine zeithistorische Verbindung von Literatur und Malerei und ein Zusammenspiel volkskundlicher literarischer Beschreibungen und kĂŒnstlerischer Entsprechungen darstellt.

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Beschreibung

Auf Basis von zahlreichen Neuentdeckungen aus der kĂŒnstlerischen Hinterlassenschaft des Malers Ernst Schrom sowie der Schriftstellerin und Volkskundlerin Maria Lang-ReitstĂ€tter schufen Alois Ortner und Robert Perfler eine zeithistorische Synthese von Literatur und Malerei. Seit 2014 arbeiteten die beiden Pustertaler an dem Buch.

 

Im folgenden Bild die beiden Herausgeber – der 1955 in Außervillgraten geborene Alois Ortner, der sich seit vielen Jahren mit den Werken Schroms beschĂ€ftigt, und Robert Perfler, 1978 geboren, Landwirt, Allgemeinmediziner und Neurologe, der vĂ€terlicherseits aus Außervillgraten stammt und heute gemeinsam mit seiner Frau Diana Perfler einen Bergbauernhof in Anras bewirtschaftet.

 

Ehrenfelder Hof

 

Der Kunstmaler Ernst Schrom sowie die Schriftstellerin und Ethnologin Maria Lang-ReitstĂ€tter besuchten in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts unabhĂ€ngig voneinander ĂŒber viele Sommer hinweg das Villgratental und hinterließen ein mittlerweile teils vergessenes, teils in alle Himmelsrichtungen verstreutes Oevre an kĂŒnstlerischen und literarisch-ethnologischen Dokumenten des soziokulturellen Universums aus dieser Zeit.

 

  1. Juli 1939: Außervillgraten, „Gisser Stube“ mit Gisser-Mutter, Foto: Sammlung Ernst Schrom, Museum Schloss Bruck

„Durch die glĂŒckliche FĂŒgung, dass zahlreiche Werke sowohl aus der kĂŒnstlerischen Hinterlassenschaft des Malers Ernst Schrom als auch aus jener der Schriftstellerin und Volkskundlerin Maria Lang-ReitstĂ€tter neu entdeckt wurden, konnten wir die einzigartige Möglichkeit einer zeithistorischen Synthese von Literatur und Malerei, eines Zusammenspiels volkskundlich-literarischer Beschreibungen und kĂŒnstlerisch-malerischer Entsprechungen, in Form eines Text-Bildbandes wahrnehmen“, berichten die Herausgeber Alois Ortner und Robert Perfler. FĂŒr ihr Projekt konnten die beiden Osttiroler mit dem Biologen und wissenschaftlichen Illustrator Mag. Alois Wilfling auch einen Experten gewinnen, der erstmals die detailgetreuen botanischen Studien Schroms einer fachkundigen Bewertung unterzog und diese in Form einer Publikation zur VerfĂŒgung stellte.

  1. Oktober 1938: Das alte Unterortner Wohnhaus in Außervillgraten, Foto: Sammlung Ernst Schrom, Museum Schloss Bruck

Das von Ernst Schrom und Maria Lang-ReitstĂ€tter dokumentierte soziale Universum der heute weitgehend verschwundenen vorindustriellen, bĂ€uerlichen Welt zeigt einen durch Seh- und Gehweite begrenzten Lebensraum. Der Hof bildete fĂŒr die bĂ€uerliche Familie Lebensinhalt und Horizont zugleich – ein Kontrapunkt zum globalisierten Dorf in unserer Gegenwart. „Der Terminus ,Lebenswelt‘ als zentraler Begriff der PhĂ€nomenologie Edmund Husserls als ,die menschliche Welt in ihrer vorwissenschaftlichen SelbstverstĂ€ndlichkeit und Erfahrbarkeit in Abgrenzung zur theoretisch bestimmten wissenschaftlichen Weltsicht‘ entwickelte sich zum Leitgedanken und Titel unserer Publikation“, so Robert Perfler.

  1. Juli 1940: Mitter-Lellkofl und Lungkofl, Außervillgraten, Foto: Sammlung Ernst Schrom, Museum Schloß Bruck

„Zum Zeitpunkt ihrer Entstehung hatten die Werke Schroms und Lang-ReitstĂ€tters kaum eine ĂŒber das ,Ortskundliche‘ hinausgehende Aussagekraft. Heute, ĂŒber acht Jahrzehnte spĂ€ter, gewinnen sie zunehmend an kulturwissenschaftlicher Bedeutung und gelten als wichtige zeithistorische Dokumente.“ Die umfangreiche Sammlung vieler bekannter Villgrater Malereien Ernst Schroms, eine Monographie aller ĂŒber das Tal verfassten Abhandlungen Maria Lang-ReitstĂ€tters und etliche gemalte EindrĂŒcke ihres Mannes, des Ethnologen Karl Lang, sind Zeugnisse der engen Verbindung dieser Persönlichkeiten zum Villgratental. „Unser Ziel besteht auch darin, sie und ihre Werke einer breiteren Öffentlichkeit bekanntzumachen. Eine kritische biographische Betrachtung und Aufarbeitung sowie darĂŒber hinaus gehende ethnologische und philologische Anmerkungen und Betrachtungen runden das Gesamtwerk ab“, ergĂ€nzt Alois Ortner.

  • Maria Lang-ReitstĂ€tter (Bildmitte) im Kreis ihrer SchĂŒler, St. Jakob im Rosental 1947, Foto: Franz Grieshofer, Wien

Die aktuellen globalen Entwicklungen, soziokulturellen und (land-)wirtschaftlichen Verwerfungen sowie nicht zuletzt rezente Pandemien, aber auch schon zuvor bestehende gesellschaftliche Strömungen machen die beschriebene bĂ€uerliche Subsistenzwirtschaft, regionale wirtschaftliche KreislĂ€ufe, nachhaltige sowie kleinrĂ€umige soziale Strukturen des Zusammenhalts und der Nachbarschaftshilfe aktueller denn je. Sie sind heute fĂŒr viele Menschen – gerade auch in der aktuellen Situation – nachahmenswert. „Die langjĂ€hrige Arbeit an diesen Themen erschloss uns ungeahnte Einblicke und bisher unbekannte ZusammenhĂ€nge. UnzĂ€hlige Details haben uns inspiriert, ĂŒberrascht und erfreut!“, betonen die Herausgeber abschließend.

  • „Renner“ MĂŒhle von der Westseite mit Transmissionsanlagen, im Hintergrund der Hof „Rennlahn“, Foto: Privat

 

 

 

 

ZusÀtzliche Informationen

Gewicht 1,85 kg
GrĂ¶ĂŸe 30 × 24 × 2 cm

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„Mein Vater stammt aus dem Villgratental und ist nach Oberösterreich ausgewandert“, erzĂ€hlt der leidenschaftliche GĂ€nsepapa Robert Perfler. Von meinen Vorfahren rĂŒhrt wohl auch die Leidenschaft fĂŒr die Landwirtschaft her. Heute lebt Robert mit seiner Frau Dian­a, welche so nebenbei auch noch praktische Windeltaschen herstellt, und ihren drei Kindern auf dem Ehrenfelderhof in Anras. Die Familie teilt ihr Zuhause mit einer ganzen Schar an Tieren: Schafe, Ziegen, Hase­n, Katzen, Enten, Puten und WeidegĂ€nse.